Am Busbahnhof

Ich war auf meinem Weg nach Dallas, saß an einem Busbahnhof und wartete seit mehreren Stunden auf den Bus. Außer mir war nur eine andere Person im Warteraum. Ein mexikanisch aussehender Mann, extrem angespannt und unsicher, wusste er gar nicht was er anfangen sollte mit seiner Zeit. So fingen wir an zu reden und auf seine Frage nach meinem Akzent, erzählte ich ihm woher ich komme und warum ich als Missionarin in Amerika bin. Er kam aus einem zerbrochenen Hintergrund und hatte mit seinen 30 Jahren schon 10 Jahre im Gefängnis verbracht. Ich erzählte ihm wie Jesus mein Leben veränderte und während ich redete, spürte ich wie die Gegenwart Gottes anfing den Raum zu füllen. Als ich für den Mann betete, füllten Tränen seine Augen, verlegen versuchte er sie wegzuwischen. Ich spürte wie der Heilige Geist an seinem Herzen wirkte. Etwas später gab er dann sein Leben Jesus.


1Angi mann

Einsamkeit

Dann kam endlich der Bus und mit ihm auch ganz schön viele Männer die aussahen als ob sie gerade aus dem Gefängnis kamen. Ich hoffte einen Platz allein zu bekommen, oder wenigstens neben einer Frau. Doch leider war alles besetzt und so setzte ich mich zögernd neben einem Mann, der wahrscheinlich auch in meinem Alter war. Nach einiger Zeit fingen wir an zu reden und ich merkte, dass dieser Mann ganz schön verbittert war. Er lebte schon seit mehreren Jahren auf den Straßen der USA und reiste von einer Stadt zu nächsten, auf der Suche nach Sinn und Erfüllung. Er hatte keinen Kontakt zu seiner Familie und sagte, dass er keine Freunde habe und auch noch nie jemanden getroffen hatte, dem er wirklich wichtig wäre. Niemand würde sich um ihn kümmern.
Seine Einsamkeit schrie nur so aus ihm heraus. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es an der Zeit war ihm eine Predigt zu halten, sondern ihm Gottes Liebe ganz praktisch zu zeigen, so hörte ich ihm einfach aufmerksam zu und zeigte ihm mein ehrliches Mitgefühl. Nach einiger Zeit hörte er auf zu reden, schaute mich an und sagte: "Du bist anders - Du hast Bestimmung!". Diese Worte überraschten mich und ich spürte wie diese Worte direkt von Gott kamen und mich tief trafen. Wir unterhielten uns noch etwa 2 Stunden und am Ende bedankte er sich dafür, dass ich mir Zeit für ihn genommen habe. 


2Angi fuß

Seine Hände und Füße

Es berührte mich tief, jemanden mit so viel Einsamkeit, Schmerz und Wut zu treffen. Es war als ob ich den Schrei eines Verlorenen nach Liebe, Annahme und Bestimmung hören würde. Gleichzeitig zeigte es mir auch das Privileg und auch die Verantwortung, die wir als Nachfolger Jesu haben. Egal ob wir durch gute Zeiten oder schwierige Zeiten gehen, ob wir uns “geistlicher" fühlen oder weniger. Wenn wir Kinder Gottes sind und mit Jesus leben, dann haben wir immer ein Fundament. Wir haben immer eine Bestimmung und wir haben auch immer etwas weiter zugeben.
Wir werden niemals leer ausgehen, wenn wir geben was wir bekommen haben.
Nur JESUS ist die Antwort auf diesen Schrei. Und er hat sich DICH und MICH ausgesucht dies der Welt zu zeigen! Lasst uns Menschen sein die den Schrei der Verlorenen hören - Und ihnen die rettende Hand reichen.

Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!  Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen.
Jesaja 58,7-8

3Angi

     
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