Jung und frei!?

»Ich, Jayson T. Belleza, war mehr als zehn Jahre drogenabhängig. Als ich 11 Jahre alt war, probierte ich zum ersten Mal Marihuna aus. Ich tat es aus Gruppenzwang und mochte es zuerst nicht, weil mir dadurch schwindlig wurde. Doch dann gefiel es mir, da es mich betäubte und es mich kurzweilig zufrieden machte. In der Sekundarschule rauchte ich, schnüffelte Klebstoff, nahm Drogen wie Shabu und wurde abhängig. Ich machte meinen Schulabschluss und schrieb mich in die Hochschule ein. Doch meine Abhängigkeit wurde schlimmer und ich wurde aus der Hochschule rausgeworfen. Das machte mich eigentlich glücklich, denn ich wollte die FREIHEIT genießen: Ich wollte frei sein und all das tun, was ich will!

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Gefangen und verloren

Ich wuchs in einer 5-köpfigen Familie in »Lilo-an« (Cebu = Eine von vielen philippinischen Inseln) auf als der Ällteste von 3 Kinder. Meine Mutter war Lehrerin und mein Vater hatte keine regelmäßige Arbeit. Ich sah bei ihm die schrecklichen Auswirkungen von Drogen: Er war gereizt, gewalttätig, verantwortungslos, egoistisch und manipulierte, bestahl die Menschen um ihn.
Leider wurde ich ihm gleich: »Wie der Vater so der Sohn.« Ich verkaufte Drogen mit meinem Vater und meinem Bruder. Beide waren immer wieder im Gefängnis und Zuhause war ständig Streit und Geschrei. Das war eine Schande für meine Familie. Meine Mutter hätte allen Grund gehabt uns zu verlassen, aber trotz allem tat sie es nicht. Sie war so ein Segen!

Mein Leben drehte sich nur um Drogen. Ich suchte jeden Tag neu den »Kick«, um alles zu vergessen. Einst träumte ich noch davon, ein katholischer Priester oder Lehrer zu werden, was sich dann aber veränderte zu einem Seemann. Der verdiente schließlich mehr Geld und dadurch könnte ich mehr Drogen kaufen und mehr Frauen haben. Ich hatte viele Träume!

Die Abhänigkeit hatte mich voll im Griff, so dass ich am Ende nur noch meine Familie und Freunde anlog und ihnen weh tat. Ich bestahl und betrog so viele Menschen. Ich lies mich auf sexuell unmoralische Beziehungen mit Homosexuellen, Prostituierten und sogar einer verheirateten Frau, ein. Ich war depressiv, hatte ein niedriges Selbstwertgefühl und niemand vertraute mir mehr. Nebenbei war ich auch spielsüchtig, was mein Leben noch schlimmer machte.

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In all dem glaubte ich immer noch an Gott und betete manchmal, wenn ich betrunken war oder einen Drogenrausch hatte. Ich bat Gott mir eine Chance zu geben, mein Leben zurück zu erhalten, aber fühlte dass alles vergebens war. Selbstmordgedanken waren normal.
Als ich einmal total betrunken, hoffnungslos und alleine in meinem Zimmer war, dachte ich daran die Pistole unter meinem Kissen zu nehmen und meinem Leben und der Leere in mir ein Ende zu machen. Ich hatte nur die Bedenken: War sterben schmerzhaft? Würde ich meiner Familie dadurch noch mehr Schande machen? Mein Zustand verschlechterte sich immer weiter. Ich war sehr dünn und fing an Stimmen zu hören. Aber Gott sei Dank, bin ich nicht übergeschnappt!

Aufgewacht!

Der Wendepunkt in meinem Leben war, als mein Vater am 20. Oktober 2012 erschossen wurde. Er hatte sich am Abend Zigaretten gekauft und saß rauchend am Basketballplatz, als ein Unbekannter auf ihn schoss. Als ich Schüsse hörte, ging ich aus dem Haus und sah dann, wie mein Nachbar meinen Vater trug. Meinem Vater wurde in den Bauch geschossen. Ich dachte er würde überleben, denn in Filmen kamen Menschen mit Bauchschuss immer glimpflich davon. Als ich nun half meinen Vater zu tragen, sagte er, wir sollten anhalten. Er schaute zum Himmel und sagte: »Herr, vergib mir meine Sünden.« Ich glaube in diesem Moment versöhnte sich mein Vater mit Gott.

Der Grund für den Mord an meinem Vater waren die Drogen, denn wir handelten mit ihnen und verkauften sie. Ich war sehr erschrocken, voller Angst, verwirrt und wütend zur gleichen Zeit. Als ich mit meinem Vater, während seiner letzten Stunden, im Krankenhaus war, wendete ich mich zu Gott und betete: »Bitte gib meinem Vater noch eine Chance zu leben. Wenn nicht, bitte lass ihn in Frieden gehen.«

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Während mein Vater sterbend vor mir lag, versprach ich ihm, dass ich mich verändern und ein Vorbild für meine Geschwister sein werde. Ich wusste nicht, warum ich das sagte. Aufgrund der Gnade Gottes hatte ich sogar die Chance, meinen Vater um Vergebung meiner Fehler zu bitten. Es war sein Traum, dass ich NICHT wie er Enden würde. Und dann konnte ich ihm zum ersten und letzten Mal sagen, dass ich ihn liebe. Ich wünschte, ich hätte ihm das öfter gesagt.

Der Weg der Wiederherstellung

Nach dem Tod meines Vaters, beschloss meine Familie mich zu einer Drogenreha zu schicken. Ich sagte ja dazu. Meine Familie buchte für ein Hin- und Rückflugticket nach Manila, doch für mich gab es nur einen Hinflug. Ich dachte, sie wollten mich los werden, weil ich ihnen durch meine Abhängigkeit viel Schmerz und Ärger brachte.

Die Drogenreha »Set free Center« von Help International Philippinen, nahm mich auf. Dies ist eine christuszentrierte Insitution, die Menschen, die Probleme mit Abhängigkeiten haben, hilft. Ich kam dort am 9. November 2012 an. Der Leiter des Hauses hieß mich herzlich willkommen, umarmte mich und sagte: »Willkommen Zuhause.« Es war für mich als ob Gott als Vater dies zu mir sagte. In diesem Moment fühlte ich einen Frieden, wie ich ihn nie zuvor erlebt hatte. Es war ein Nachhause kommen. Sehr lange Zeit rannte ich von Gott weg, aber jetzt war es Zeit der Veränderung eine Chance zu geben.

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Der Veränderungen eine Chance geben

»Es ist kein Zufall, dass du hier bist! Jesus liebt dich!« Das sagten mir Christen in der Drogenreha. Von meinem Vater hörte ich eigentlich wie Rehas aussehn, doch dieser Ort entsprach überhaupt nicht den Vorstellungen, die ich von ihm bekommen hatte. Dieser Ort war anders! Ausergwöhnlich!
Ich fand später heraus, dass die Menschen in dieser Reha Jesus so lieben, dass sie die eigene Agenda ihres Lebens für Gottes Ziele niederlegen. Weil ich die Autentizität ihrer Hilfe spürte, lernte ich ihnen zu vertrauen. Sie sagten mir immer wieder, dass Jesus mich liebt und einen Plan für mein Leben hat. Sie behandelten mich nicht wie eine kranke Person, sondern wie ein Teil ihrer Familie.

Am dritten Tag der Reha, kapitulierte ich und gab Jesus mein Leben.

Überraschend für mich war, wie meine »neue Familie« mich auch als Person schätzte: In meinem alten Leben hatte ich nie wirklich Geburtstag gefeiert, auch wenn meine Eltern und Geschwister etwas für mich vorbereiteten. Das lag daran, dass ich am gleichen Tag wie meine Oma Geburtstag hatte. In der Reha berührte es mein Herz so sehr, als ich Süßigkeiten und Geburtstagskarten bekam und in einfacher Weise mein Geburtstag gefeiert wurde.

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Meine neue Reha-Familie

Mein eigentlicher Plan war für drei Monate in der Reha zu sein, wieder an Gewicht zuzunehmen und dann nach Cebu zurück zu gehen, um wieder Dorgen zu verkaufen. Ich wollte Rache nehmen, an den Menschen, die meinen Vater ermordeten. Aber mein »Drei-Monate-Plan« war nach einem Erlebniss mit Jesus runiert. Er begegnete mir so tief in meinem Herzen, dass sich meine Perspektive total veränderte. Es war eine Veränderung meines Herzens und Verstandes. Auf diesem Wege erlebte ich Buße/ Umkehr.

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Mein Verlangen nach Drogen, Alkohol und Zigaretten war im ersten Monat meines Reha Aufgenthalts verschwunden. Grund war die Umgebung, in die ich eingebettet war. In der Reha redeten wir über Jesus und wir beteten ihn jeden Tag an. Die Atmosphäre war so anders!Es ist wahr, wenn Jesus da ist, verändert das alles!
Am Anfang meiner Reha bekam ich einen Stift, Notizbuch und eine Bibel. Die las ich vorerst nur aus Langeweile und wenn ich müde werden wollte. Aber dann bekam ich einen Hunger, Jesus kennen zu lernen. Das Wort Gottes wurde lebendig und aktiv, brachte mich dazu, meine Sünden zu bekennen.

Die Liebe des Vaters erfahren

Durch die Menschen um mich, erfuhr ich Gottes Gnade und konnte umkehren. Seine Güte führte mich in Buße. In vielen der täglichen Morgenandachten kamen mir die Tränen, denn der Heilige Geist überführte mich meiner Sünden. Aber da war ein Moment, den ich niemals vergessen werde: Im sechsten Monat meiner Reha war das Thema der Morgenandacht: »Das Vaterherz Gottes«. Das war für mich ein heikles Thema, das mich immer zum Weinen brachte, denn ich hatte meinen Vater auf schreckliche Weiße verloren.
Während der Anbetung schluchzte ich und merkte, dass Gott eine »Herz-OP« bei mir durchführen möchte. Er wollte mir ein neues Herz geben - ein Herz aus Fleisch. Abba Vater, erlöste mich von meiner Unvergebenheit und meinem Hass. Er wollte mir die wahre Identität, in ihm als sein Kind, geben. Während er seine pure Liebe über mir auschüttete, fing ich zu schreien an und weinte noch mehr. Die Mitarbeiter hielten mich und beteten für mich. Danach fühlte ich einen wunderbaren Frieden und Leichtigkeit. Zu dieser Zeit traf ich die grundlegende Entscheidung Jesus »alles« zu geben. Ich wurde befreit von Dämonen und erfüllt von der Gegenwart Gottes.

Ich wurde eine neue Kreatur. Ich war wiedergeboren!
Damals wusste ich noch nicht, dass dies erst der wunderbare Anfang von Gottes Veränderung in meinem Leben war. Er fing erst an, mich mit seinen Plänen, für mein Leben zu überraschen.

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Mein Leben, total zum Besseren verändert! Noch ein Bild von meiner neuen Familie.

Der Traum für meine Familie

Ich fing an von einem Leben zu träumen, das frei ist von Gewalt, Streit und Hoffnungslosigkeit. Ich vergab den Menschen, die meinen Vater ermordeten und träumte davon, dass meine Familie in Cebu auch Jesus kennen lernen und ihn empfangen würden.

Während meiner Rehabilisation betete ich für meine Familie und ganz besonders für meinen Bruder, der zu dieser Zeit im Gafängnis war. Ich proklamierte Apg 16,31 über meiner Familie: »Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus!« 
Es wurde wahr: Mein Bruder kam in das »Set Free Center,« um eine Reha zu machen und wurde frei von seiner Drogensucht. In der Zeit, wo ich diese Zeilen schreibe, hat meine ganze Familie Jesus als ihren Herrn und Retter empfangen. Hallelulja!

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Beim Leiten der Anbetung in Tondo

Der Traum Gott zu dienen

Als ich mein Leben Jesus gab, erlebte ich so viel Veränderung. Er versprach mir nach Offenbarung 21,5: »Ich mache alles neu!« Mit dem, dass ich Jesus empfing, verlor ich den Appetitt nach Drogen und bekam Hunger nach seiner Gegenwart. Ich fand heraus, dass ich ein Anbeter bin! Da ist so viel Freiheit, wenn ich Jesus anbete. Ich bemerkte, dass ich ihn stundenlang anbeten könnte, ohne dass es langweilig wird.
Während ich Anbetung als meinen Lebensstil kultivierte, begann ich davon zu träumen Gott zu dienen. Schon als Kind wollte ich ein Priester werden und jetzt wo ich ein bisschen älter war und Gott kennen lernte, fragte ich mich, was kann ich nun aktiv für Gott tun? Ich empfand, dass Gott mich rief ein Licht für die Menschen zu sein, die Probleme mit Abhängigkeiten hatten. Deshalb entschied ich mich, nach dem Abschluss meiner Reha, ehrenamtlich in der Drogenreha mitzuhelfen.

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Mit Gott nach Deutschland

Nach einem Jahr als Ehrenamtlicher wurde ich Mitarbeiter der Drogenreha. Dann ergab sich eine wunderbare Möglichkeit: Die Leiterschaft fragte mich, ob ich nicht interesssiert wäre auf die REVIVAL SCHOOL nach Deutschland zu gehen. Ja, ich wollte! Gerne mochte ich lernen und ausgerüstet werden, aber die Herausforderung war, dass ich das Geld für den Flug und die Schulkosten selber aufbringen sollte. Nachdem ich den Reisepass und das Visa bekam, betete ich intensiv und bat Gott als meinen Vater um seine Versorgung. Er berührte das Herz von ganz gewöhnlichen Menschen, Freunden, Familie und ich empfing dadurch seine Großzügigkeit. Ich schrieb auch einen Newsletter über meinen Herzenswunsch nach Deutschland zu gehen und bekam viele Antworten. Gott versorgte mich und noch bevor ich nach Deutschland flog, hatte ich all das Geld, das ich benötigte.

Mein himmlischer Vater ist reich und ich bin sein reiches Kind. Ich, der zuvor ein Betrunkener, Drogenabhängiger war, der am Kleb schnüffelte (Eine Abhängigkeit für arme Menschen in den Philippinen) bekam jetzt ein Visa und durfte in ein fremdes Land, eine andere Nation reisen, um dort eine Schule zu besuchen? Ja!
In meinem alten Leben hätte ich mir niemals vorstellen können, dass ich einen Reisepass besitze und vereisen könnte. Das Einzige, was mich erwartete, war ein Haftbefehl. So konnte das, was mir gerade passierte, nur Gott sein! Er machte das Unmögliche möglich! Mein Gott ist voller Überraschungen!

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Einsatz im Gefängnis

Die Verlorenen retten

Nach dem dritten Jahr als Mitarbeiter in der Reha wurde ich die stellvertretende Leitung des »Set Free Centers.« Gott hatte mich zu meiner Bestimmung und meiner Berufung geführt. Wie es in Jesaja 61 steht, hatte Gott mich gesandt, die gute Nachricht auf den Straßen und in den Gefängnissen zu predigen. Ich war tatsächlich in Gefängnissen, um dort den Menschen zu dienen: Dort erlebte ich wie inmitten von Hoffnungslosigkeit, Hoffnung wuchs. Ich sah Gottes Licht aufleuchten, inmitten von Dunkelheit. Gefangene entschieden sich für Jesus und Einige wurden im Gefängnis getauft.

Gott öffnete mir auch eine Tür im Leib Christi. Jetzt hatte ich über die Philippinen hinaus viele Freunde, Brüder und Schwestern in Jesus. Eines der besten Dinge, die ich erlebte war, dass ich ein Teil der »UPRISNG-Familie« wurde: Das sind wundervolle Menschen.
Gott segnete mich auch mit einer Freundin, die meine Frau werden könnte und sie ist weit über das hinaus, wofür ich betete. Ein weiterer Traum ist nämlich, eine Frau und vielleicht eine Familie haben zu können.
Ich habe mich daran gewöhnt zu sagen, dass ich all diese Dinge nicht verdiene, aber jetzt kann ich sagen, dass ich Gottes Güte in Anspruch nehme, weil er mich zu seinem Kind gemacht hat! Wir haben einen wirklich guten Vater. Er will das Beste für uns.

Wenn diese Veränderungen und so viel Gutes mir gegenüber geschahen, kann das bei dir auch passieren!

Alle Ehre gehört dem Vater, Jesus und dem Heiligen Geist.«
Jayson T. Belleza

     
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