„Unsere Missionskonferenz findet dieses Jahr in Thailand statt. Frag mal Gott, ob du nicht dabei sein solltest.“ Dieser Satz hat mich so herausgefordert. Ich dachte: „Auf keinen Fall fliege ich nach Thailand. So lange fliegen, dann ist auch die Konferenzsprache Englisch…. Das schaff ich nie…“
Trotzdem hatte ich zwei Wochen schlaflose Nächte, weil ich die Konferenzteilnahme noch vor Gott bewegen wollte. Schlafen konnte ich erst wieder an dem Tag, an dem ich mich entschieden hatte NICHT mitzufliegen.

Das Blatt wendet sich

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Am nächsten Morgen kam ich in mein Büro und auf meinem Schreibtisch lag ein anonymer Umschlag mit meinem Namen drauf und 600€ darin. Da wusste ich, dass Gott will, dass ich doch mit nach Thailand komme. Trotz alledem waren meine Ängste immer noch da. Die ganze Reise habe ich mir dann „schöngeredet“, dass ich sicher ganz anders für unseren Dienst, der in Thailand entsteht, beten könnte.
Dann kam ich in Pattaya an und war überwältigt von der Liebe Gottes für diese Menschen. An einem Abend hatten wir einen Einsatz durch die bekanntesten Rotlichtstraßen. Und ich habe dort alle getroffen: Prostituierte, Zuhälter und Freier. Aber ich habe nicht gesehen was sie tun, ich habe nur die verlorenen Söhne und Töchter gesehen und gespürt, wie sehr Gott will, dass wir erzählen, dass sie geliebt sind. Und dass es da Hoffnung gibt, Sicherheit und neues Leben für sie... Dass sie gesehen werden. Ich habe mit einer wunderschönen, jungen Frau gebetet (auf Englisch 😊), die sich hässlich fand, weil sie sich schminken musste. In diesem Moment wollte ich nichts anderes, als dass sie erlebt wie wertvoll und wunderschön sie für Gott ist. Einfach weil sie ist.

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Neue Zeitrechnung

Ich bin Teil des ÜKD-Teams innerhalb der FCJG. Wir als Team werden sehr ermutigt jedes Jahr einen Einsatz auf unsere Bases zu machen, um sie kennenzulernen und auch um das Leben und auch die Herausforderungen vor Ort mitzuerleben. Ich dachte bisher immer „ja ich mach das dann mal“.
Jetzt bin ich aus Thailand zurück und weiß wie essentiell wichtig es ist, dass ich jeden unserer Dienste besuche und vor Ort „fühle“ wo unsere Missionare (meine Geschwister) leben und mit was sie herausgefordert sind. Denn dann werde ich tatsächlich ganz anders für sie beten können.
Genauso wie jetzt für unser Team in Thailand. Jetzt, da ich vor Ort war, bete ich nicht mehr für Dinge die ich nur vom Hören-Sagen kenne. Jetzt bete ich von innen heraus für diese Nation und die Leiter, weil ich weiß und erlebt habe was die Herausforderungen tatsächlich sind. Zum Beispiel, dass unsere Männer vor Ort wirklich Gebet benötigen, mehr als die Frauen. Männer werden dort wirklich zu Objekten gemacht. Das ist mir erst so bewusst, seit ich es selbst miterlebt habe.
Tatsächlich ist meine Zeitrechnung jetzt vor und nach Thailand.

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Gott hat einen Plan

Ich hatte nicht wirklich ein Reden Gottes auf diese Reise mit zu gehen. Oder vielleicht wurde das Reden durch meine Ängste schlichtweg überlagert. Ich bin gegangen, weil mein Team empfunden hatte, dass es wichtig ist dabei zu sein. Dann kamen Finanzen für meine Reise von überall her auf der Welt.
Heute weiß ich wieso es Gott so wichtig war, dass ich mit nach Thailand komme: Indem ich spürte, wie Gottes Herz für eine verlorene Nation schlägt, hat sich mein Leben nachhaltig verändert!
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Katja Biedermann

     
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