Was wirklich wichtig ist
»Wie soll das Begräbnis sein: sich hier einäschern lassen oder im Sarg eine Bestattung im Heimatdorf?« Obwohl die Gruppe von Frauen sich im Shanghai-Dialekt unterhielt, konnte ich verstehen, worum es ging. Ich verstehe eigentlich kein Shanghainesisch. Ich konnte einfach nicht weggehen und umkreiste die Gruppe Frauen zweimal! Wieviel wichtiger als der Körper ist die Seele! Schließlich sprach ich sie an. Die Damen waren sehr erfreut über den Themenwechsel und ließen sich gerne auf ein Gespräch mit mir ein.Eine der Frauen hatte Krebs und war sehr hoffnungslos. Sie hatte auch noch ihre schwerkranke Mutter zu versorgen und war sehr müde. Eine andere Frau hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie so selten zur Kirche gegangen war in der letzten Zeit. Ich war berührt von der großen Offenheit der Frauen und konnte in ihre Situation hineinsprechen.
Eine Christin machte eine neue Hingabe an Jesus, mit zwei Frauen konnten wir beten. Die vierte Frau machte eine klare Aussage: »Ich glaube an Buddha.« Sie bestärkte das dann noch mit einem Ritual, bei dem sie in der Nähe der Gruppe laut meditative Töne ausstieß. So wurden die Herzen offenbar, als wir über das Reich Gottes redeten.
Die Liebe Gottes berührt
Ein Mann auf der Parkbank versuchte durch Yoga-Übungen seinen inneren Frieden wiederzubekommen. Er sagte, er glaube an Buddha. Als ich ihm erzählte, dass Jesus der einzige Gott ist, der uns so liebt, dass er sogar sein Leben für uns gegeben hat, wurde der Mann still. Ihm gingen die Argumente aus. Die Liebe Jesu berührte sein Herz, nicht seinen Verstand.Dem lebendigen Gott dienen
Unser Obdachlosentreff in der Innenstadt platzt aus allen Nähten. Ich krieg es einfach nicht übers Herz, wirklich bedürftige Leute wegzuschicken und auf einen anderen Tag zu vertrösten. Wir können eigentlich nur 40 Leute bewältigen, neulich waren es 50. Es wird kalt, und unsere Mitarbeiter, die teilweise selbst noch auf der Straße sind, verteilen fröhlich Decken, warme Jacken, Zahnbürsten und dampfendes Essen.Henry, ein Helfer, hat seinen Freund mitgebracht, der sich vor kurzem bekehrt hat. Jetzt liest Henry ihm jeden Tag aus der Bibel vor, weil sein Freund nicht lesen kann. Er hat ihm erklärt, dass er selbst zu Jesus beten und so beginnen soll, Jesus kennenzulernen. Als wir ihm nach der Veranstaltung in kleiner Runde vom Sprachengebet erzählten, sagte er: »Ach jetzt verstehe ich, warum ich oft so unverständliche Worte sage, wenn ich mit Gott spreche!«
John, ein anderer Helfer, ist fast blind. Aber er geht jeden Tag früh morgens zum Bäcker und holt Brot vom Vortag ab, das nicht verkauft wurde. Er verteilt es an hungrige Leute und erzählt von Jesus. Unsere Helfer sind begeistert davon, dass sie ihrem lebendigen Gott trotz ihrer begrenzten Möglichkeiten dienen können.